Am 5. März 2019 machte ich mich mit einem Trainspotterkollegen auf dem Weg ins Traisental.
Anfahrt
Mit dem RJ 554 ging es um 9:32 am Faschingsdienstag von Wiener Neustadt nach Wien Meidling. Kurz nach der Ankunft in Wien ging es auch schon mit dem RJ 538 weiter nach St. Pölten Hbf. In der Landeshauptstadt Niederösterreichs angekommen, machten wir uns zu Fuß auf dem Weg über den Kaiserwald – ein Naherholungsgebiet von St. Pölten – zum Alpenbahnhof. Hier gibt es sowohl einen eigenen Bahnhof für die Mariazellerbahn und einen eigenen Bahnhof der ÖBB auf der Leobersdorfer Bahn. Neben den beiden Bahnhöfen gibt es am Alpenbahnhof die neugebaute Zentrale der NÖVOG. Dies ist die Niederösterreichische Verkehrorganisationgesellschaft. Auch die ÖBB Infrastruktur hat am Alpenbahnhof ein sehr großes Wartungsgelände. Für Außenstehende ist es leider verboten, dieses zu betreten und Fotos zu machen. Nachdem wir von der Umgebung einige Fotos erstellen konnten ging es weiter in das Traisental. Das Traisental ist sehr gut mit der Eisenbahn erschlossen. Es gibt grundsätzlich zwei Äste der Eisenbahn:
1. Ast: Leobersdorfer Bahn
Die Leobersdorferbahn wurde ursprünglich als direkte Verbindung zwischen den beiden größten Städten von Niederösterreich geplant. Sie sollte Wiener Neustadt im Süden mit der Landeshauptstadt St. Pölten verbinden. Dies war über die namensgebende Gemeinde Leobersdorf nördlich von Wiener Neustadt und das Triestingtal möglich. Als 2004 der Streckenabschnitt über den Gerichtsberg und somit zwischen Weißenbach-Neuhaus und Hainfeld eingestellt wurde, war die direkte Verbindung nicht mehr möglich. Heute werden nur noch folgende Abschnitte bedient:
- Wiener Neustadt bzw. Leobersdorf nach Weißenbach-Neuhaus
- St. Pölten nach Hainfeld
Interessanterweise startet die Kilometrierung in Leobersdorf und somit endet zwar das Gleis in Hainfeld, aber die Kilometrierung ist in Hainfeld bei km 43,905. St Pölten liegt als Endbahnhof dieser Bahnstrecke bei km 75,268. Weißenbach-Neuhaus liegt bei km 19,100.
2. Ast: Traisentalbahn
Ergänzend zur Leobersdorferbahn gibt es im Traisental auch noch eine zweite Bahnlinie. Diese nennt man üblicherweise Traisentalbahn oder auch Bahnstrecke Traisen-Kernhof. Sie startet in der „Hauptstadt“ des Traisentals, nämlich in Traisen. Dort besteht auch eine direkte Anbindung an die Leobersdorferbahn. Von Traisen aus verkehrt die Bahn durch das Tal und hält dabei in 6 Stationen, bevor die Züge die heutige Endstation Schrambach erreichen. Bis zum Fahrplanwechsel 2010/2011 war die Endstation für den Personenverkehr im Bahnhof St. Aegyd am Neuwalde. Der Güterverkehr wurde im Bereich zwischen Schrambach und St. Aegyd zuerst bis zum Fahrplanwechsel 2011/2012 von der ÖBB Rail Cargo Tochter betrieben. Danach rechnete sich der Betrieb für die ÖBB nicht und diese wollten die Strecke stilllegen. Doch eine Gesellschaft mit dem Namen Traisen-Gölsental Regionalentwicklungs GmbH, welche durch die Gemeinden, das Land Niederösterreich und dem Bund finanziert werden. Mit der Weichenwerk Wörth GmbH konnte auch der Winterbetrieb auf der Strecke sichergestellt werden. Der Güterverkehr dient vor allem dem Abtransport von Holz und Utensilien für den Weichenbau.
Fahrzeugeinsatz und Taktung
Sowohl auf der Leobersdorfer-, als auch auf der Traisentalbahn kommen Triebfahrzeuge vom Typ ÖBB 5047 zum Einsatz. In den Morgenstunden wird ein Zug mit einer Lok vom Typ ÖBB 2016 und Cityshuttle Garnituren durchgeführt. Ansonsten verkehren die Fahrzeuge vom Typ 5047 in Einfach-, Doppel-, Dreifach und sogar Vierfachtraktionen.
Für die Taktung auf beiden Strecken hat sich die ÖBB ein interessantes Konzept überlegt. Grundsätzlich gilt auf beiden Strecken in Richtung St. Pölten ein Stundentakt. Durch den Einsatz eines zusätzlichen Triebwagens, welcher zwischen Traisen, Schrambach und Hainbach hin und her pendelt entsteht auf der richtigen Traisentalbahn nach Schrambach ein 30 Minuten Takt.
Quellen für diesen Artikel
wikipedia.org (29. März 2019)
Medien
Meine Fotos: Link zum Album
Instagram Account von meinem Kollegen: Link zum Account
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